Freitag, 3. März 2017

Olivenöl und Olivenblätter

Obwohl das aus dem Süden Europas stammende Olivenöl schon seit dem frühen Mittelalter in Deutschland bekannt ist, wird es bei uns erst seit den Achtzigerjahren in größeren Mengen konsumiert. Ein von der Zeitschrift DER FEINSCHMECKER ausgerichteter, deutschlandweiter Olivenöltest fand das erste Mal 1996 statt. Damals konnten nur knapp 100 in Deutschland erhältliche Olivenöle getestet werden. Mittlerweile werden zu diesem jährlich ausgerichteten Wettbewerb über 1.000 Olivenöle eingereicht und auf Geschmack und Qualität getestet, bewertet und prämiert. Heutzutage konsumiert jeder Deutsche im Durchschnitt immerhin fast 1 Liter Olivenöl pro Jahr. Im Vergleich dazu konsumiert ein Grieche beinahe 15 Liter!

Auch finden sich interessanterweise auf den griechischen Inseln die Menschen mit der höchsten Lebenserwartungen weltweit. Die typischen Leiden der westlichen Welt, wie Arthrose, Diabetes, Herz-Kreislauferkrankungen, Krebs und anderen Zivilisationskrankheiten, treten hier wesentlich seltener auf. Ein Grund hierfür findet sich in der sogenannten Mittelmeer-Diät.
Bei dieser Betrachtung wird jedoch völlig außer Acht gelassen, dass im gesamten Mittelmeerraum der Ölbaum (Olea europaea) umfänglich genutzt wird. Das heißt nicht nur die Oliven und das aus ihnen gewonnene Olivenöl wird konsumiert, sondern auch die Olivenblätter.

Die Ernährungspyramide der sog. Mittelmeer-Diät

Einer der wichtigsten Wirkstoffe im Olivenöl sind die Polyphenole. Olivenöl und Oliven haben nicht nur einen hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren (insbesondere Linolsäure), sondern weisen auch einen hohen Gehalt an Polyphenolen auf. Ein besonders gutes kaltgepresstes, natives Olivenöl extra, erkennt der Experte an seinem sehr deutlichen bitteren und scharfen Geschmack. Diese typische, geschmackliche Eigenschaft ist direkt auf einen hohen Anteil an Polyphenolen im Olivenöl zurückzuführen, die teilweise bei über 600 Milligramm pro Liter liegt.

Auch in den Olivenblättern wurden rund 30 verschiedene Polyphenole, sogenannte sekundäre Pflanzenstoffe, in konzentrierter Form entdeckt. Eines der davon wichtigsten ist das Oleuropein.
Es liegt in den Blättern in einer etwa 3.000fach höheren Konzentration als im Olivenöl vor.
Getrocknete Olivenblätter (Oleae folium)

In den Olivenblättern findet sich auch Hydroxytyrosol, ein Antioxidanz das eine erstaunliche Sauerstoffradikal-Abfangkapazität von 27.000 Mikromol Trolox-Äquivalenten pro Gramm (umolTE/g) hat – im Vergleich dazu hat Vitamin C nur 1/10 dieser Kraft.
Eine antioxidative Wirkung haben auch die in den Blättern enthaltenen Flavonoide Hesperidin, Quercetin und Rutin. Auch eine weitere ebenfalls in Olivenblättern enthaltene Kohlenstoffverbindung, das sogenannte Squalen, wirkt antioxidativ. Das Squalen hat zudem, anders als die Mehrzahl der anderen Antioxidantien, den Vorteil, dass es lange im Körper gespeichert werden kann.

Ein weiterer Wirkstoff, Oleuropein, erfüllt für den Olivenbaum Schutzfunktionen. Mit seinen entzündungshemmenden Eigenschaften ist Oleuropein wesentlich mitverantwortlich für die Robustheit des Olivenbaums, denn es wirkt antiviral, antifugal, antibakteriell und reguliert Immunreaktionen.

Seit der Antike werden Olivenblätter äußerlich und innerlich angewandt. Bereits Hildegard von Bingen beschrieb ihre besonderen Eigenschaften. Aus den Blättern kann auch ein wohlschmeckender Tee bereitet werden.

Es träumt sich gut mit einer warmen Tasse Olivenblättertee

Im Jahre 2011 beschäftigte sich ein Team der Medizinischen Hochschule an der Universität von Indonesien in einer klinischen, randomisierten, placebo-kontrollierten Doppel-Blind-Studie im Parallel-Design mit den blutdrucksenkenden Effekten des Olivenblattes. Insgesamt 200 Patienten mit milder Hypertonie (Bluthochdruck) bekamen über acht Wochen entweder 500 Milligramm Olivenblätterextrakt oder den pharmazeutischen ACE-Hemmer Captopril verabreicht. Mit dem Olivenblätterextrakt ging der systolische Wert nach zwei Monaten um 11,5 mmHg und der diastolische um 4,8 mmHg zurück. Bei dem ACE-Hemmer war der Rückgang mit 13,7 und 6,4 mmHg nur geringfügig höher. Daraus schlossen die Wissenschaftler, dass Olivenblätterextrakt fast so wirksam ist wie das pharmazeutische Medikament Captopril.

An der Universität von Auckland, Neuseeland, wurde eine randomisierte, Placebo-kontrollierte Doppel-Blind-Studie im Crossover-Design durchgeführt. Hier bekam, bei einer Gesamtteilnehmerzahl von 46 übergewichtigen Männern im Alter von 40 bis 52 Jahren, eine Gruppe über einen Zeitraum von 12 Wochen täglich ein Präparat mit Olivenblätterextrakten, das 51,1 Milligramm Oleuropein und 9,7 Milligramm Hydroxytyrosol enthielt. Die Probanden der anderen Gruppe nahmen ein Placebo zu sich. Dabei brachte die Verabreichung von Olivenblätterextrakten im Vergleich zur Placebo-Gruppe eine um 15 Prozent verbesserte Insulinsensitivität, eine um 28 Prozent erhöhte Reaktionsfähigkeit der Präproinsulin bildenden Beta-Zellen in der Bauchspeicheldrüse und eine beschleunigte Regulierung von Interleukin-6 sowie der Bindungsproteine für insulinähnliche Wachstumsfaktoren IGFBP-1 und IGFBP-2.

Deutschen Wissenschaftler der Universität von Leipzig fanden in einer Studie heraus, das sowohl Oleuropein als auch andere Bestandteile der Olivenblätter direkt das Enzym Xanthinoxidase hemmen. Xanthinoxidase ist verantwortlich für die Katalysierung von Harnsäure in Leber und Nieren, was zu einem erhöhten Harnsäurespiegel und Gicht führt.

Quellen:
• Susalit, E., et al., „Olive (Olea europaea) leaf extract effective in patients with stage-1 hypertension: comparison with Captopril“, Phytomedicine, 2011 Feb 15;18(4), 251 – 258.
• Hofman, Paul L., et al., „Olive (Olea europaea L.) Leaf Polyphenols Improve Insulin Sensitivity in Middle-Aged Overweight Men: A Randomized, Placebo-Controlled, Crossover Trial“, PlosOne, Epub published ahead of print.
• Rauwald, H. W., et al., „Olea europaea leaf (Ph.Eur.) extract as well as several of its isolated phenolics inhibit the gout-related enzyme xanthine oxidase“, Phytomedicine, 2011 May 15;18(7), 561 – 566.

Getrocknete Olivenblätter duften grasig, nach frisch gemähtem Heu und ganz schwach nach Grünem Tee. Auch diese geschmacklichen Eigenschaften geben sie an das kaltgepresste Olivenöl weiter in das sie für mehrere Monate eingelegt werden. Kenner schätzen das durch die Mazeration entstehende charakteristische Aroma und den typischen Geschmack von asfar Olivenblätteröl.

Für unser Olivenblätteröl werden ausschließlich
 ARVE® Olivenblätterteeblätter verwendet


Weitere Informationen zum Thema Olivenblätter finden Sie auch im neuen Internet-Blog olivenblaettertee.wordpress.com
Dort werden vor allem auch unterschiedliche Arten der Verwendung und Weiterverarbeitung von Olivenblättern zum Kochen vorgestellt.

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Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass die Empfehlungen auf unserer Internetseite zum einen auf wissenschaftlichen Erkenntnissen, zum anderen auf dem reichhaltigen Erfahrungsschatz der Volksmedizin beruhen. Bedenken Sie jedoch, dass Heil- und Gesundheitsöle nicht den Arzt ersetzen.
Bei lang anhaltenden oder chronischen Beschwerden sollte immer unbedingt der Rat des Hausarztes eingeholt werden. Indikationen während der Schwangerschaft, bei Kindern und Säuglingen bedürfen immer besonderer Sorgfalt.

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