Obwohl das aus dem Süden Europas stammende Olivenöl schon seit dem
frühen Mittelalter in Deutschland bekannt ist, wird es bei uns erst seit
den Achtzigerjahren in größeren Mengen konsumiert.
Ein von der Zeitschrift DER FEINSCHMECKER ausgerichteter, deutschlandweiter Olivenöltest fand das erste Mal 1996 statt.
Damals konnten nur knapp 100 in Deutschland erhältliche Olivenöle
getestet werden. Mittlerweile werden zu diesem jährlich ausgerichteten
Wettbewerb über 1.000 Olivenöle eingereicht und auf Geschmack und
Qualität getestet, bewertet und prämiert. Heutzutage konsumiert jeder
Deutsche im Durchschnitt immerhin fast 1 Liter Olivenöl pro Jahr.
Im Vergleich dazu konsumiert ein Grieche beinahe 15 Liter!
Auch
finden sich interessanterweise auf den griechischen Inseln die Menschen
mit der höchsten Lebenserwartungen weltweit. Die typischen Leiden der
westlichen Welt, wie Arthrose, Diabetes, Herz-Kreislauferkrankungen,
Krebs und anderen Zivilisationskrankheiten, treten hier wesentlich
seltener auf.
Ein Grund hierfür findet sich in der sogenannten Mittelmeer-Diät.
Bei dieser Betrachtung wird jedoch völlig außer Acht gelassen, dass im gesamten Mittelmeerraum der
Ölbaum (Olea europaea) umfänglich genutzt wird. Das heißt nicht nur die Oliven und das aus ihnen gewonnene Olivenöl wird konsumiert,
sondern auch die Olivenblätter.
Einer
der wichtigsten Wirkstoffe im Olivenöl sind die Polyphenole. Olivenöl
und Oliven haben nicht nur einen hohen Anteil an ungesättigten
Fettsäuren (insbesondere Linolsäure), sondern weisen auch einen hohen
Gehalt an
Polyphenolen
auf. Ein besonders gutes kaltgepresstes, natives Olivenöl extra,
erkennt der Experte an seinem sehr deutlichen bitteren und scharfen
Geschmack. Diese typische, geschmackliche Eigenschaft ist direkt auf
einen hohen Anteil an Polyphenolen im Olivenöl zurückzuführen, die
teilweise bei über 600 Milligramm pro Liter liegt.
Auch
in den Olivenblättern wurden rund 30 verschiedene Polyphenole,
sogenannte sekundäre Pflanzenstoffe, in konzentrierter Form entdeckt.
Eines der davon wichtigsten ist das Oleuropein.
Es liegt in den Blättern in einer etwa 3.000fach höheren Konzentration als im Olivenöl vor.
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Getrocknete Olivenblätter (Oleae folium) |
In den Olivenblättern findet sich auch
Hydroxytyrosol, ein Antioxidanz das eine erstaunliche
Sauerstoffradikal-Abfangkapazität von 27.000 Mikromol
Trolox-Äquivalenten pro Gramm (umolTE/g) hat – im Vergleich dazu hat
Vitamin C nur 1/10 dieser Kraft.
Eine antioxidative Wirkung haben
auch die in den Blättern enthaltenen Flavonoide Hesperidin, Quercetin
und Rutin. Auch eine weitere ebenfalls in Olivenblättern enthaltene
Kohlenstoffverbindung, das sogenannte Squalen, wirkt antioxidativ.
Das
Squalen hat zudem, anders als die Mehrzahl der anderen Antioxidantien,
den Vorteil, dass es lange im Körper gespeichert werden kann.
Ein
weiterer Wirkstoff, Oleuropein, erfüllt für den Olivenbaum
Schutzfunktionen. Mit seinen entzündungshemmenden Eigenschaften ist
Oleuropein wesentlich mitverantwortlich für die Robustheit des
Olivenbaums, denn es wirkt antiviral, antifugal, antibakteriell und
reguliert Immunreaktionen.
Seit der Antike werden
Olivenblätter äußerlich und innerlich angewandt. Bereits Hildegard von
Bingen beschrieb ihre besonderen Eigenschaften. Aus den Blättern kann
auch ein wohlschmeckender Tee bereitet werden.
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Es träumt sich gut mit einer warmen Tasse Olivenblättertee |
– Im Jahre 2011 beschäftigte sich
ein Team der Medizinischen Hochschule an der Universität von Indonesien
in einer klinischen, randomisierten, placebo-kontrollierten
Doppel-Blind-Studie im Parallel-Design mit den blutdrucksenkenden
Effekten des Olivenblattes. Insgesamt 200 Patienten mit milder
Hypertonie (Bluthochdruck) bekamen über acht Wochen entweder 500
Milligramm Olivenblätterextrakt oder den pharmazeutischen ACE-Hemmer
Captopril verabreicht. Mit dem Olivenblätterextrakt ging der systolische
Wert nach zwei Monaten um 11,5 mmHg und der diastolische um 4,8 mmHg
zurück. Bei dem ACE-Hemmer war der Rückgang mit 13,7 und 6,4 mmHg nur
geringfügig höher. Daraus schlossen die Wissenschaftler, dass
Olivenblätterextrakt fast so wirksam ist wie das pharmazeutische
Medikament Captopril.
– An der Universität von
Auckland, Neuseeland, wurde eine randomisierte, Placebo-kontrollierte
Doppel-Blind-Studie im Crossover-Design durchgeführt. Hier bekam, bei
einer Gesamtteilnehmerzahl von 46 übergewichtigen Männern im Alter von
40 bis 52 Jahren, eine Gruppe über einen Zeitraum von 12 Wochen täglich
ein Präparat mit Olivenblätterextrakten, das 51,1 Milligramm Oleuropein
und 9,7 Milligramm Hydroxytyrosol enthielt. Die Probanden der anderen
Gruppe nahmen ein Placebo zu sich. Dabei brachte die Verabreichung von
Olivenblätterextrakten im Vergleich zur Placebo-Gruppe eine um 15
Prozent verbesserte Insulinsensitivität, eine um 28 Prozent erhöhte
Reaktionsfähigkeit der Präproinsulin bildenden Beta-Zellen in der
Bauchspeicheldrüse und eine beschleunigte Regulierung von Interleukin-6
sowie der Bindungsproteine für insulinähnliche Wachstumsfaktoren IGFBP-1
und IGFBP-2.
– Deutschen Wissenschaftler der
Universität von Leipzig fanden in einer Studie heraus, das sowohl
Oleuropein als auch andere Bestandteile der Olivenblätter direkt das
Enzym Xanthinoxidase hemmen. Xanthinoxidase ist verantwortlich für die
Katalysierung von Harnsäure in Leber und Nieren, was zu einem erhöhten
Harnsäurespiegel und Gicht führt.
Quellen:
•
Susalit, E., et al., „Olive (Olea europaea) leaf extract effective in
patients with stage-1 hypertension: comparison with Captopril“,
Phytomedicine, 2011 Feb 15;18(4), 251 – 258.
• Hofman, Paul L., et
al., „Olive (Olea europaea L.) Leaf Polyphenols Improve Insulin
Sensitivity in Middle-Aged Overweight Men: A Randomized,
Placebo-Controlled, Crossover Trial“, PlosOne, Epub published ahead of
print.
• Rauwald, H. W., et al., „Olea europaea leaf (Ph.Eur.)
extract as well as several of its isolated phenolics inhibit the
gout-related enzyme xanthine oxidase“, Phytomedicine, 2011 May 15;18(7),
561 – 566.
Getrocknete Olivenblätter duften grasig, nach
frisch gemähtem Heu und ganz schwach nach Grünem Tee. Auch diese
geschmacklichen Eigenschaften geben sie an das kaltgepresste Olivenöl weiter
in das sie für mehrere Monate eingelegt werden. Kenner schätzen das durch die
Mazeration entstehende charakteristische Aroma und den typischen Geschmack von asfar Olivenblätteröl.
Weitere Informationen zum Thema Olivenblätter finden Sie auch im neuen Internet-Blog olivenblaettertee.wordpress.com
Dort
werden vor allem auch unterschiedliche Arten der Verwendung und
Weiterverarbeitung von Olivenblättern zum Kochen vorgestellt.
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Wir
weisen ausdrücklich darauf hin, dass die Empfehlungen auf unserer
Internetseite zum einen auf wissenschaftlichen Erkenntnissen, zum
anderen auf dem reichhaltigen Erfahrungsschatz der Volksmedizin beruhen.
Bedenken Sie jedoch, dass Heil- und Gesundheitsöle nicht den Arzt
ersetzen.
Bei
lang anhaltenden oder chronischen Beschwerden sollte immer unbedingt
der Rat des Hausarztes eingeholt werden. Indikationen während der
Schwangerschaft, bei Kindern und Säuglingen bedürfen immer besonderer
Sorgfalt.